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Robert Pichl und Margarete Wagner (Hg.)

Jahrbuch der
Grillparzer-Gesellschaft

3. Folge, Band 22

Den ersten Schwerpunkt dieses Bandes bilden drei Vorträge, die 2006 beim MLA-Kongress in Philadelphia zum Rahmenthema „Grillparzer in/and Literary History“ gehalten wurden. Dabei behandelten Katherine M. Arens, gestützt auf theoretische Schriften des Dichters, und Robert Pichl anhand einer vergleichenden Analyse der Sappho mit Goethes Iphigenie und Torquato Tasso Grillparzers deutliche Kritik an den ideellen und künstlerischen Prinzipien der Weimarer Klassik sowie seine an der lebensgeschichtlichen Weiterentwicklung seiner Zeit orientierte Abkehr von ihrem dramaturgischen Konzept. Clifford A. Bernd machte in seinem Beitrag die in den USA zunächst nur schrittweise, zögerlich und erst nach dem Zweiten Weltkrieg auf breiterer Basis einsetzende Rezeption von Person und Werk Grillparzers in literarhistorischen Darstellungen, Übersetzungen und im akademischen Lehrbetrieb nachvollziehbar. Den Anfang dieses Abschnittes bildet das zu einem für den Leser höchst instruktiven Kommentar ausgebaute Resümee, das Dagmar C. G. Lorenz am Ende der Sektionsvorträge hielt.

Der zweite Abschnitt des Bandes umfasst Beiträge, deren thematisches Spektrum von Grillparzer bis ins 20. Jahrhundert reicht und so bis zu einem gewissen Grad auch den von der Grillparzer-Gesellschaft statutengemäß zu betreuenden literarhistorischen Zeitraum repräsentiert. Einem frühere Klischees relativierenden Deutungsversuch der Ahnfrau von Carmen Stirnweis und dem Vergleich des Armen Spielmanns mit Kafkas Verwandlung unter einem literatursoziologischen Aspekt von Dagmar C. G. Lorenz folgen die monographische Darstellung des für die Politik des Habsburgerstaates im Vormärz bedeutsamen Kärntner Literaten Adolf Ritter von Tschabuschnigg von Peter Urbanitsch, ferner die Untersuchung Margarete Wagners zur Verarbeitung historischer Personen und Fakten in Ferdinand von Saars Novelle Das Haus Reichegg und Elisabeth Großeggers analytische Durchleuchtung eines Theaterskandals im Wiener Burgtheater während der Direktion Paul Schlenthers. Den Abschluss dieser Beitragsgruppe bildet Susanne Koglers subtiler Nachweis zahlreicher Anregungen aus Theodor W. Adornos ästhetischer Theorie, die hinter Ingeborg Bachmanns Schreibweise das Konzept einer „musikalischen Poetik“ transparent werden lassen.

Die 80. Wiederkehr des Geburtstags Ingeborg Bachmanns (* 25. 6. 1926) bot auch den Anlass für ein internationales Symposium „Topographien einer Künstlerpersönlichkeit“, das von der Grillparzer-Gesellschaft gemeinsam mit der Philologisch-kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien und dem Literatur Verein i:b am 2. und 3. Juni 2006 im Festsaal der Österreichischen Akademie der Wissenschaften veranstaltet wurde. Dabei präsentierten in der Abschluss-Sektion „Offene Gesprächsrunde“ vier junge WissenschaftlerInnen Abstracts ihrer im Entstehen begriffenen Dissertationen, die sich von verschiedenen methodischen Ansätzen ausgehend mit Bachmanns „Todesarten“-Projekt beschäftigen. Sie werden im letzten Abschnitt des Bandes vorgestellt.


 

Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft

3. Folge, Band 22

336  Seiten
16,3 x 23 cm
Broschur

ISBN 978-3-901749-70-4

Euro 24,90 / sfr 43,70