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Verlagsprogramm



 
                
 

Robert Pichl und Margarete Wagner (Hg.)

Jahrbuch der
Grillparzer-Gesellschaft

3. Folge, Band 21
 

Die ersten drei Beiträge dieses Bandes stellen die erweiterten Überarbeitungen von Vorträgen auf dem Kongress der Modern Language Association of America (MLA) 2004 in Philadelphia dar. Dabei vergleicht Dagmar Lorenz jüdische Figuren bei Shakespeare, Lope de Vega, Lessing, Heine, Hebbel und Stifter mit Grillparzers Rahel in der Jüdin von Toledo und arbeitet aufgrund des soziokulturellen Hintergrunds der jeweiligen Autoren unterschiedliche Facetten eines etablierten Klischees heraus, von dem sich Grillparzer im positiven Sinn abhebt. Christian Rogowski verbindet in seiner Analyse der Medea-Figur den schon bekannten feministischen mit dem neuen postkolonialen Diskurs. Robert Pichl versucht Ulrich Fülleborns These vom „Frührealisten“ Grillparzer, mit dem er das Klischee des „Biedermeier“-Dichters zu relativieren sucht, durch Einbeziehung Kleists und Büchners zu erweitern. Elisabeth Klecker gibt zunächst einen Überblick über neulateinische Dramen, die den Machtkampf Rudolfs von Habsburg mit Ottokar von Böhmen thematisieren, und entdeckt im Vergleich von Vernulaeus’ Ottokar mit jenem Grillparzers detaillierte Analogien, die sich zum Teil auch in „Ottokar“- oder „Rudolf“-Dramen von Zeitgenossen Grillparzers weiterverfolgen lassen. Julietta Čavčanidze behandelt in einer komparatistischen Studie die bei Puschkin und Grillparzer zunächst positive Haltung zur romantischen Dichtung, die sich aber bei Letzterem allmählich ins Gegenteil verkehrt und zur literarischen Polemik führt. Der Bericht Kunitaka Matsumuras, des Präsidenten der japanischen Grillparzer-Gesellschaft, zeigt das erfreulich rege Interesse der japanischen Fachkollegen an Grillparzer. Egon Lokay gelingt es, in seinem komparatistischen Aperçu bisher unbekannte thematische Querverbindungen zwischen Grillparzers Traum ein Leben und der chinesischen Literatur herzustellen. Dieter O. Holzinger eröffnet schließlich mit seinem Bericht über eine mit Schauspieler-Kollegen unternommene Polen-Exkursion zum Schauplatz von Grillparzers Kloster bei Sendomir und Gerhart Hauptmanns Heimat Agnetendorf einen ausbaufähigen literatursoziologischen Aspekt auf Querverbindungen zwischen beiden Dichtern.

Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft

3. Folge, Band 21

144 Seiten
16,3 x 23 cm
Broschur

ISBN 3-901749-47-0

Euro 24,90 / sfr 43,70